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Grasmilben


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Grasmilben treten vorwiegend im Spätsommer und Herbst auf. Viele Hundebesitzer kennen Sie sie nicht und wundern sich über die Symptome.

Eine Beruhigung vorweg: diese Milben sind nicht gefährlich. Doch für Hunde können die Folgen trotzdem problematisch werden.

Aber der Reihe nach: Diese kleinen Spinnentiere leben gern in grasbestandenen Arealen. Wer hätte das gedacht, bei diesem Namen? Anders als bei den Zecken, die ja auch Milben sind, wird hier jedoch nicht das erwachsene Tier lästig, sondern das Larvenstadium. Da eine Grasmilbe ausgewachsen noch nicht einmal 1 mm groß wird, sieht man sie normalerweise nie. Man kann aber feststellen, ob welche vorhanden sind, indem man eine helle Kachel oder auch ein Blatt Papier auf den Rasen legt. Ist es schön warm, dann sieht man auf der weißen Fläche nach einiger Zeit winzigste rote Pünktchen, die sich bewegen. Das sind die ausgewachsenen Grasmilben. Sie leben im und am Boden und ernähren sich von Insekten, auch von Insekteneiern.

Unangenehm werden die Larven. Nachdem die Eier an Grasshalmen abgelegt worden sind, schlüpfen die Larven aus und kriechen an den Halmen empor. Dann lassen sie sich auf warmblütige Tiere fallen, die zufällig vorbeikommen. Auch Menschen werden von ihnen befallen. Die Larven bohren sich in die Haut ein, besonders an Stellen, wo die Haut dünner ist. Zum Beispiel im Knöchelbereich bei uns und bei den Hunden an den Läufen, zwischen den Zehen, am Bauch und anderswo. Dort bohren sie sich in die Haut. Das Sekret, das sie dabei in ihren Wirt spritzen und ihre Aktivitäten verursachen einen Juckreiz. Dieser ist sehr lästig, aber die Milbenlarven übertragen keine Krankheiten. Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den hinlänglich bekannten Zecken. Aber der starke Juckreiz sorgt dafür, dass Hunde anfangen, an den Betroffenen Stellen zu knabbern. Eigentlich sehen befallene Stellen zunächst ähnlich aus wie Mückenstiche, nur kleiner. Aber wenn der Hund anfängt, daran herumzuknabbern, dann kann es bald passieren, dass er Haare abknabbert und sich die Haut aufbeißt. Es entstehen also haarlose Stellen, die wund sein können. Eine Wunde kann sich infizieren. Und das ist der Punkt, wo die Folgen der Grasmilben problematisch werden. Stark befallene Stellen wirken oft so, als wenn ein gelblich-orangenener feinkörniger Belag auf ihnen ist.

Man kann dem Befall leicht vorbeugen, indem man ein Pyrethroid-haltiges Spray aufbringt. D.h., dass man bei Hunden die Läufe und den Bauch, bei sich selbst den Knöchelbereich und den unteren Teil der Unterschenkel einsprüht. Autan hilft übrigens auch, den Befall zu behindern. Ist ein Hund bereits befallen, so ist es relativ einfach, die Plagegeister wieder los zu werden. Wer möchte, fragt seinen Tierarzt nach dem aktuellen besten Mittel. Aber auch 70-prozentiger Alkohol hilft recht gut. Allerdings kann es sein, dass er in der Wunde brennt und das wird man vielleicht bei sich selbst anwenden wollen, nicht aber bei einem Hund, dem man den Zusammenhang nicht erklären kann. Nach der Behandlung eines akuten Befalls klingen die Symptome bereits nach wenigen Stunden ab.

Wer einen Garten hat und feststellt, dass dort Grasmilben leben, tut gut daran das Gras kurz zu halten und den Rasenschnitt nicht auf dem gleichen Grundstück zu kompostieren. Das liest der ökologisch orientierte Gärtner natürlich gar nicht gern. Eine Alternative ist, mit einem Spritzmittel die erwachsenen Tiere zu beseitigen. Wie auch immer: Man hat die Wahl, welches Übel man als das kleinere empfindet. Es ist auch fraglich, ob es Sinn macht den eigenen Garten mit einem Bekämpfungsmittel zu behandeln, denn aus der Nachbarschaft und durch Hund und Mensch selbst werden die Milben sicher wieder einschleppt.

Es scheint übrigens so zu sein, dass er nicht alle Hunde von den Grasmilben gleichermaßen heimgesucht werden. Denn wer mehrere Hunde hat, kann manchmal feststellen, dass der eine befallen wird und der andere nicht.  Es wird am besten sein, wenn man als Hundehalter mit Augenmaß vorgeht und den befallenen Hund von den Plagegeistern befreit. Wenn festgestellt werden kann, dass der Befall häufig auftritt, dann machen vorbeugende Maßnahmen sicher einen Sinn.

Die typische Zeit für den Befall ist der Sommer, so im Lauf des Monats Juli fängt es an. Allerspätestens mit dem ersten Frost ist der Spuk wieder vorbei. Daher sind landläufige Bezeichnungen für Grasmilben auch Erntemilben oder Herbstmilben. Für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen: der zoologische Name dieser Tierchen ist Neotrombicula autumnalis.

Tags: Hunde-ABC G

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